LinHK-Beschreibung

LinHK ist eine portabel programmierte Ergänzung für LCN, die die Grundfunktionalität von LCN-PCHK bietet: die Umsetzung zwischen seriellen Bustelegrammen und PCK. Mit diesem Programm ist es möglich, eine Busanbindung zu erhalten, ohne auf das Programm PCHK angewiesen zu sein. Eine PCHK-Lizenz für den Zugriff mit der LinHK auf ein LCN-System auch per LCN-Pro ist nicht notwendig (wir danken der Fa. Issendorff für die Unterstützung).

Des Weiteren bietet LinHK folgende zusätzliche Funktionalitäten:
  • Neben der Unterstützung von PCK werden zusätzliche Befehle und Meldungen unterstützt (PCKE für PCK Extended), um für eine Busankopplung sinnvolle, aber in PCK nicht vorhandene Meldungen nutzen zu können.
  • Ein integrierter kleiner Web-Server (wahlweise auch für gesicherte Zugriffe per HTTPS aus dem Internet nutzbar) ermöglicht die einfache Umsetzung einer optisch ansprechenden Visualisierung incl. manueller Steuerung über einen Web-Browser.
  • LinHK kann Makros ausführen, welche von einer Taste aus dem LCN-Bus heraus gestartet werden können. Der Makroaufruf kann einfach mittels LCN-PRO parametriert werden.
  • Speicherung von Statusänderungen und Messwerten für eine nachträgliche Auswertung.

Bei der Nutzung von LinHK zur Fremdkopplung ist darauf zu achten, dass sich die Fremdsoftware an die PCK-Spezifikation hält. Mitunter wird diese nur gegen das Programm PCHK getestet, das an manchen Stellen auch andere, nicht spezifizierte Eingaben akzeptiert.

Übersicht der Versionen:

LinHK für Fritzboxen

  • FRITZ!Box 7170 über LCN-PKU, LCN-PK (über USB-Adapter) oder LCN-PC (über USB-Adapter)
  • FRITZ!Box 7270 über LCN-PKU, LCN-PK (über USB-Adapter) oder LCN-PC (über USB-Adapter)
  • FRITZ!Box 7390 über LCN-PKU, LCN-PK (über USB-Adapter) oder LCN-PC (über USB-Adapter)
Für eine Nutzung von LinHK für FRITZ!Box werden zusätzlich benötigt:
  • geeignete FRITZ!Box mit USB-Host-Anschluss (empfohlen: 7390)
  • USB-Hub mit optionaler eigener Stromversorgung (diese wird u.U. benötigt)
  • USB-Kabel und LCN-PKU
  • USB-Memory-Stick (alternativ USB-Festplatte)
Eine Installation von LinHK auf der FRITZ!Box ohne USB-Stick wird nicht unterstützt, da LinHK ohne dauerhafte Schreibmöglichkeiten nicht sinnvoll eingesetzt werden kann.

LinHK für Raspberry Pi

  • Raspberry Pi (Typ B mit 512 MByte RAM, Typ 2B , Typ 3B oder 4B ) über LCN-PKU. Für den Betrieb von LinHK wird eine optimal darauf abgestimmte Firmware bereitgestellt.
Für den Betrieb von LinHK auf dem Raspberry Pi ist ein zur persönlichen Lizenzdatei passendes und gültiges spezielles virtuelles Modul vom Typ "Calculator" erforderlich.

Für eine Nutzung von der LinHK für Raspberry Pi mit der darauf abgestimmten Firmware werden zusätzlich benötigt:
  • geeigneter Raspberry Pi mit ausreichend dimensionierter Stromversorgung und ebensolchen Anschlusskabeln
  • ggf. USB-Hub mit optionaler eigener Stromversorgung (diese wird u.U. benötigt)
  • USB-Kabel und LCN-PKU
  • für den Raspberry Pi geeignete SD- bzw. Mikro-SD-Karte für die Firmware
  • USB-Memory-Stick (alternativ USB-Festplatte) für den LinHK-Betrieb
Eine Installation von LinHK auf der SD-Karte wird nicht unterstützt, da LinHK ohne dauerhafte Schreibmöglichkeiten nicht sinnvoll eingesetzt werden kann.

Art des LCN-Interfaces

(LCN-PC, LCN-PK oder LCN-PKU)

Die konkrete Nutzbarkeit einer Kombination ist abhängig von der LCN-Anlage, dem dort üblichen Busverkehr und der konkreten Bus-Anbindung incl. Verkabelung. Es kann problemlos funktionieren, kann schlimmstenfalls aber auch zu Bus-Störungen führen.
Technisch bedingt ist eine Anbindung über LCN-PC nicht optimal, hier ist mit einer höheren Fehlerrate gegenüber LCN-PKU zu rechnen, die im normalen Betrieb u.U. aber nicht negativ auffällt.

Das Visualisierungssystem von LinHK

Das Visualisierungssystem nutzt Web-2.0-Technologien. Dies ermöglicht eine flexible optische Gestaltung und reduziert gleichzeitig den Rechenzeitbedarf von LinHK, so dass dieses problemlos eine Visualisierung auch auf einer FRITZ!Box bereitstellen kann. Andererseits stellt diese Technologie auch hohe Anforderungen an die Web-Browser und deren Standard-Konformität.

Erfolgreich genutzt werden kann es i.d.R. mit einem der folgenden modernen Web-Browser:
  • Firefox
  • Chrome
  • Safari
Andere Web-Browser können funktionieren, mitunter jedoch mit optischen oder funktionalen Einschränkungen.
Für Browser oder Geräte, die diese hohen Anforderungen nicht erfüllen können (z.B. PDA), besteht die Möglichkeit, über einfache HTML-Seiten zumindest eine Steuerung zu erlauben.
Das Visualisierungssystem ist primär für einen LCN-basierten Hausbus gedacht, also abgestimmt auf die Eigenschaften der LCN-Module.
Als Umsetzungsbeispiel ist eine Demo-Visualisierung im Lieferumfang von LinHK enthalten.

Zur Erstellung einer eigenen Visualisierung mit LinHK werden Kenntnisse in
  • HTML
  • Cascading Style Sheets (CSS)
  • JavaScript
  • Nutzung des Document Object Model (DOM)
  • Fehleranalyse von Web-Seiten
  • LCN-Parameterierung (insbesondere des zu visualisierenden Busses)
  • PCK(E)
vorausgesetzt.

LinHK-Makros

Die LinHK-Makros entsprechen in gewisser Weise den aus LCN-W bekannten Makros, sie werden genauso in LCN-PRO parametriert.Ein LinHK-Makro ist letztlich ein ausführbares Programm oder Skript, das gestartet wird, sobald über den Bus ein entsprechendes Kommandos an LCN-W, welches von LinHK ausgewertet wird, gesendet wird.

Ein Makro wird üblicherweise in der vom Betriebsystem bereitgestellten Skriptsprache implementiert. Das Makro verhält sich während der Ausführung wie ein bereits angemeldeter PCK-Client, d.h. es können PCK-Kommandos gesendet und Meldungen gelesen werden.
Es werden einige Beispielmakros mitgeliefert, die i.d.R. bereits durch einfaches Kopieren in das Makro-Verzeichnis und geeignete Umbenennung genutzt werden können.

Virtuelle Module

Virtuelle Relais und ebensolche Ausgänge sind bei LCN ein beliebtes Hilfsmittel, um komplexere Steuerungen zu implementieren. Dabei gehen jedoch auch schnell die verfügbaren Ressourcen (Lämpchen, Summen, Tasten) zuneige. Sofern diese Ressourcen nicht physikalisch benötigt werden, lässt sich mit den hier beschriebenen virtuellen Modulen leicht Abhilfe schaffen: Solch ein virtuelles Modul kann ohne Kabel und Verdrahtungsaufwand an den Bus angeschlossen und anschließend über LinHK mit LCN-PRO wie gewohnt parametriert werden.
Da dieses virtuelle Modul wie jedes andere auch Statusmeldungen sendet, können diese von einer Visualisierung oder den realen Modulen abgegriffen und genutzt werden. Es ergeben sich damit auch zusätzliche Möglichkeiten.
Virtuelle Module sind im wesentlichen kleine Zusatzprogramme die zusätzlich zur LinHK-Lizenz erworben werden müssen.

Integrierte 8-Kanal-Schaltuhr
Ein virtuelles Modul kann sich so verhalten, als ob jeder Binäreingang an den Schaltkontakt einer Zeitschaltuhr angeschlossen wäre.

Auswertung von Transpondercodes und IR-Zugangskontrolle
Üblicherweise werden die Seriennummern von erkannten Transpondern und IR-Handsendern zwar als Statusmeldung über den Bus gesendet, allerdings ausschließlich in dem Modul ausgewertet, an dem der Leser bzw. der IR-Empfänger angeschlossen ist.
Im Gegensatz dazu werten die virtuellen Module solche als Statusmeldung vom Bus gelesene Transponder- und IR-Seriennummern grundsätzlich aus.

Messwertarithmetik
Die virtuellen Module bieten die gleichen Möglichkeiten zur Reglerarithmetik wie reale Module.
Zur Vereinfachung der Parametrierung (und Einsparung von Ressourcen) stehen jedoch einige optional nutzbare Besonderheiten zur Verfügung.

Motorsteuerung und -positionierung an Relais und Ausgängen
LCN bietet die Möglichkeit, Rollladenmotoren zu positionieren. Allerdings werden hierfür viele Module und BS4 benötigt. Die virtuellen Module bieten hier eine preisgünstige Alternative und können diese Positionierung übernehmen, sofern geringe Einschränkungen bei der Genauigkeit und der Bedienung akzeptiert werden.

Technische Implementierung der virtuellen Module
Die virtuellen Module sind eng mit LinHK verknüpft. Die "Firmware" ist Bestandteil von LinHK und kann somit leicht mittels eines LinHK-Updates verändert werden. Das "EEPROM" eines virtuellen Moduls ist letztlich eine Datei, die von LinHK gelesen und geschrieben wird. Auf diese Weise bleibt die Modulparametrierung auch über einen "Stromausfall" (z.B. durch einen Neustart von LinHK) hinweg erhalten. Selbstverständlich wird in dieser Situation dann die Betriebsmeldung für die Netzspannungsüberwachung (früher D8) ausgelöst.

Für den Support steht ein interner Bereich im Bus-Profi Forum zur Verfügung, der für jeden Lizenzinhaber nach Anmeldung freigeschaltet wird (www.bus-profi.de).